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Kommunikation mit Kleinkindern: Verständnis und Ausdruck fördern

  • Autorenbild: Tiger Rudel Autorin
    Tiger Rudel Autorin
  • 12. März
  • 3 Min. Lesezeit
Kind lernt kommunikation

Die Kommunikation mit Kleinkindern ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer frühen Entwicklung. Obwohl sie oft noch nicht in vollständigen Sätzen sprechen, sind Kleinkinder erstaunlich kompetent darin, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Emotionen auszudrücken. Eltern können entscheidend dazu beitragen, die Kommunikationsfähigkeiten ihrer Kinder zu fördern und zu stärken, indem sie gezielt Strategien anwenden, die sowohl das Sprechen als auch die Gestik und das Zeigen einbeziehen.


Die Bedeutung der frühen Kommunikation

Schon vor dem eigentlichen Sprechen beginnen Kinder, durch Mimik, Gestik und Laute mit ihrer Umwelt zu interagieren. Diese ersten Versuche, sich mitzuteilen, sind nicht nur niedlich, sondern auch ein zentraler Bestandteil ihrer sprachlichen und sozialen Entwicklung. Eine offene und unterstützende Kommunikationsumgebung hilft Kindern, Vertrauen in ihre Fähigkeit zur Interaktion aufzubauen und fördert ihre sprachlichen Fähigkeiten.


Wie Eltern die Kommunikation fördern können

  • Sprachliche Begleitung im Alltag: Kinder lernen durch Nachahmung. Eltern können das Sprachverständnis fördern, indem sie ihre alltäglichen Handlungen in Worte fassen. Sätze wie „Jetzt ziehe ich dir deine Jacke an“ oder „Wir schneiden die Banane in Stücke“ geben dem Kind nicht nur einen Kontext, sondern helfen ihm auch, den Wortschatz schrittweise zu erweitern.

  • Offene Fragen stellen: Auch wenn Kleinkinder noch nicht in ganzen Sätzen antworten, regt das Stellen von offenen Fragen ihren Denkapparat an. Fragen wie „Was möchtest du essen?“ oder „Welches Spielzeug möchtest du haben?“ geben dem Kind die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und Entscheidungen zu treffen.

  • Geduldig zuhören: Kleinkinder benötigen oft mehr Zeit, um ihre Gedanken zu formulieren. Durch geduldiges Zuhören signalisieren Eltern, dass die Meinung und der Ausdruck ihres Kindes wichtig ist. Dies stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes und motiviert es, weiterhin zu kommunizieren.

  • Nonverbale Kommunikation beachten: Nicht alle Kommunikation findet durch Worte statt. Kleinkinder nutzen oft Gesten, um sich auszudrücken. Eltern sollten diese Signale wahrnehmen und darauf reagieren. Zeigt das Kind auf einen Gegenstand oder macht es bestimmte Bewegungen, können Eltern diese Handlungen sprachlich begleiten und somit den Übergang von Gestik zu verbaler Kommunikation unterstützen.

  • Zeigebücher und Bilderbücher nutzen: Bücher, insbesondere solche mit vielen Bildern, bieten eine großartige Möglichkeit, den Wortschatz zu erweitern und die Sprachfähigkeiten zu fördern. Eltern können gemeinsam mit ihrem Kind durch das Buch blättern und es dazu ermutigen, auf bestimmte Dinge zu zeigen oder Wörter nachzusprechen.


Die Bedeutung von Gestik und Zeigen

Neben der gesprochenen Sprache spielt auch die Gestik eine entscheidende Rolle in der frühen Kommunikation. Kinder beginnen oft, durch Zeigen und einfache Gesten ihre Wünsche zu äußern, lange bevor sie in der Lage sind, diese verbal auszudrücken. Eltern können diese Form der Kommunikation fördern, indem sie Gesten spiegeln und benennen, was das Kind zeigt.

  • Unterstützende Gesten: Indem Eltern selbst Gesten verwenden, wie das Winken zum Abschied oder das Zeigen auf Gegenstände, die benannt werden sollen, wird die Verbindung zwischen Gestik und Sprache gestärkt.

  • Gebärden für Babys: Manche Eltern nutzen einfache Gebärden, um die Kommunikation zu unterstützen. Babygebärden ermöglichen es Kleinkindern, ihre Bedürfnisse auszudrücken, bevor sie in der Lage sind, die entsprechenden Worte zu sagen. Zeichen für „mehr“, „essen“ oder „fertig“ können hilfreiche Werkzeuge sein, um Missverständnisse zu minimieren und Frustrationen zu reduzieren.


Praktische Tipps für den Alltag

  • Blickkontakt und Aufmerksamkeit: Wenn Eltern während der Kommunikation Blickkontakt halten, fühlen sich Kinder verstanden und ernst genommen. Dies verstärkt nicht nur die Bindung, sondern fördert auch die sprachliche Interaktion.

  • Routine schaffen: Regelmäßige Gespräche während des Essens, beim Anziehen oder vor dem Schlafengehen schaffen vertraute Kommunikationssituationen. Kinder wissen, wann und wie sie sich ausdrücken können.

  • Wiederholung und Bestätigung: Kinder lernen durch Wiederholungen. Wenn sie ein Wort richtig verwenden oder eine Geste zeigen, sollten Eltern dies loben und die Handlung oder das Wort wiederholen, um das Gelernte zu festigen.



Baby im Bettchen

Die Kommunikation mit Kleinkindern erfordert Geduld, Aufmerksamkeit und eine unterstützende Umgebung. Durch gezielte Förderung können Eltern die sprachlichen und sozialen Fähigkeiten ihrer Kinder stärken und ihnen helfen, sich selbstbewusst und klar auszudrücken.


Wichtig ist es, sich bewusst zu machen, dass nicht nur das gesprochene Wort zählt, sondern auch Gestik und Zeigen eine entscheidende Rolle in der frühen Kommunikation spielen. Eltern, die ihre Kinder aktiv in alltägliche Gespräche einbinden und ihre Kommunikationsversuche bestärken, legen den Grundstein für eine gesunde sprachliche und emotionale Entwicklung.

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